Metallische Werkstoffe - Zugversuch zur Bestimmung von r- und n-Wert

ISO 10113, ISO 10275, ASTM E345, ASTM E646

ISO 10113, ISO 10275, ASTM E345, ASTM E646

r und n Werte werden ebenfalls mittels eines Zugversuchs ermittelt (gleichzeitig und innerhalb des Zugversuchs gemäß ISO 6892-1). Die Ergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse über das Umformverhalten z. B. von Tiefziehmaterialien (Bleche)

Der n-Wert ist ein Indikator für die Verfestigung (Spannungssteigerung) im laufenden Zugversuch (Kaltverfestigung im Umformprozess). Der ermittelte r-Wert ist ein Indikator für die vertikale Anisotropie. Typische Kennwerte von Metallen (Blechen) liegen bei 0,8 – 2,2.  

Der N-Wert wird aus der Abhängigkeit von Zugspannungs- und Dehnungswerten bestimmt. 
Der R-Wert erfordert einen zusätzlichen Breiten-Änderungsaufnehmer zur Messung der "Taillen-Bildung". 

Für die normkonforme und reproduzierbare Prüfung ist eine exakte Probenpräparation unerlässlich: Die Ergebnisse eines Zugversuchs können nur so exakt sein wie der Prüfling dies ermöglicht. Gerade die Bestimmung des R-Wertes erfordert eine hohe Flankengüte die oft nur durch einen Längsschliff (in Zugrichtung) erreicht wird. Für die Prüfung werden aus der Blechtafel 3 Proben im Winkel von 0 / 45 / 90 Grad zur Walzrichtung entnommen da der R-Wert von der Walzrichtung abhängt.

Bei der Probenherstellung erfolgt keine Bearbeitung der Walzoberfläche (in der Dicke des Materials). Eine Bearbeitung erfolgt ausschließlich an den Flanken / Kanten der Zugprobe. Die Zugprobe wird meist durch Stanzung herausgearbeitet. Bei geringen Stückzahlen (bei denen sich eine Stanze und Stanzwerkzeug nicht amortisieren) wird die Probe einzeln oder im Paket durch Fräsen herausgearbeitet. Sofern die Probe gestanzt wird muss die Stanzkantenschädigung (Stanzkantenverfestigung / Kaltumformung) unbedingt entfernt werden.

Beim Fräsen ist darauf zu achten, dass der letzte Bearbeitungsschritt mit einem sehr scharfen Fräser und mit geringer Spandicke erfolgt (Schlichtgang). Manche Bleche sind derart Kerbempfindlich das diese ohne Beeinflussung der Materialeigenschaften nicht gefräst werden können. In diesem Fall muss die von GALDABINI lieferbare Probenschleifmaschine verwendet werden.

GALDABINI bietet für die Prüfung und Auswertung dieser Parameter eine Vielzahl unterschiedlicher Extensometer und Breitenänderungsaufnehmer an:

  • MICRON (Semi-Automat), MICRON MOTOR (Vollautomat)
  • Anklemm-Querkontraktionsmesser oder selbst anschwenkende Systeme
  • Oben genannte Systeme können bis zum Bruch an der Probe verbleiben.

Als ideale Ausstattung bieten sich zudem kontaktlose Dehnungsmesser (LaserSpeckle-Dehnungsmesser LaserTech und Video-Dehnungsmesser) an. Vorteilhaft ist hier, dass die Auswertung der Breitenreduzierung im Zugversuch (R-Wert-Ermittlung) ebenfalls kontaktlos per intelligenter Bildverarbeitung erfolgt.


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