Zugversuch von Stahlrohen und Rohrleitungstransportsysteme

ASTM A370, ISO 6892-1, API5L, ISO 3183

ASTM A370, ISO 6892-1, API5L, ISO 3183

Geschweißte oder nahtlose Metallrohre erfordern spezielle Anordnungen für die ordnungsgemäße Durchführung eines Zugversuchs

Die Normen ISO 6892-1, ASTM A370, API5L und ISO 3183 beschreiben dazu Verfahren und Durchführungsanweisungen für einen Zugversuch an diesen Produkten. Die Durchführung des Zugversuchs erfordert – je nach Durchmesser und Wandstärke unterschiedliche - Vorgehensweisen.

Im einfachsten Fall erfolgt die Prüfung direkt an einem ganzen Rohr bzw. Rohrabschnitt. Dies erspart eine zeitaufwendige und kostenintensive Probenvorbereitung. Um ein ganzes Rohr spannen zu können wird an beiden Rohrenden ein Stopfen eingetrieben. Dies verhindert, dass die Schließkraft der Spannbacken das Rohr zusammendrückt und das Rohr ausrutschen kann (der Stopfen bildet einen Gegenhalter im Rohr). 

Da die Querschnitte und damit die erforderlichen Prüflasten bei großen Rohrdurchmessern und dickwandigen Rohren sehr schnell ansteigen werden ab einem Durchmesser von ca. 60 mm aus dem Rohr Streifen ausgearbeitet und geprüft (Begrenzung der Kapazität von Zugprüfmaschinen). Die Rohrstreifen werden mit Flachspannbacken gespannt.  Bei diesen Proben wird eine Messlänge von Lo 50 genutzt. 

Zur Ermittlung der Dehnungswerte wird oft ein Ansetz-Dehnungsmesser verwendet. Diese Extensometer können mit individuellen Distanzstücken für große und kleine Rohrdurchmesser oder für unterschiedliche Wölbungen der Rohrstreifen ausgestattet werden. Durch die unterschiedlichen Anklemmvorrichtungen wird ein Rutschen der Dehnungsmesser an der Probe vermieden. Alternativ stehen Tastarmdehnungsmesser oder auch kontaktlos arbeitende Dehnungsmesser (LaserSpeckle: LaserTech oder Video-Dehnungsmesser) zur Verfügung.

Für Zugversuche an Rohren werden typisch Universalprüfmaschinen / Zugprüfmaschinen mit Kapazitäten von 250 oder 600 kN eingesetzt.

Da Rohre aus umformbarem, duktilen Stählen gefertigt werden reicht zum Spannen in fast allen Fällen ein einfaches Keilspannzeuge aus. Für einen erhöhten Komfort beim Spannen können – insbesondere wenn gekrümmte Rohrsteifen (Halfpipes) zunächst abgeplattet werden müssen - parallel schließende hydraulische Spannzeuge verwendet werden. Deren Schließkraft wird genutzt um die Rohrenden vor dem Versuch abzuplatten.

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